Städtepartnerschaftsverein „on tour“ in Lüttich

Kaum sind die Gäste aus England wieder Richtung Heimat geflogen (der Rundblick berichtete am 3. Juni darüber), da unternahmen 27 Mitglieder des Vereins einen Tagesausflug nach Lüttich. Natürlich ist die Hauptaufgabe des Vereins die Pflege der freundschaftlichen Beziehungen zu den Partnerstädten unserer Heimatstadt, jedoch begrenzt sich das Interesse nicht ausschließlich auf diese. So ist es schon lange Tradition einmal im Jahr eine Tagestour in eine interessante in- oder ausländische Stadt anzubieten und dieses Jahr fiel die Wahl auf die ca. 150 km entfernte belgische Stadt Lüttich, Hauptstadt der Provinz gleichen Namens und kulturelles Zentrum Walloniens.
Bei bestem Wetter brach die Reisegruppe schon um 8:00 Uhr von Troisdorf auf und erreichte nach zwei Stunden angenehmer Fahrt -keine Staus- Lüttich. Unterwegs erläuterte der Vorsitzende Herr Peter Albrings den Mitfahrenden die bedeutende Vergangenheit der Stadt, in der wie auch in Köln schon die Römer und im Mittelalter die Fürstbischöfe residierten. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt durch Bergbau und Metallverarbeitung zu einem mächtigen Industriezentrum, büßte diese Bedeutung aber mit dem Untergang der Industrie im vergangenen Jahrhundert auch wieder ein.
Nachdem die Teilnehmer sich zum Gruppenerinnerungsfoto um den berühmten Sohn der Stadt gruppiert hatten

Gruppenfoto in Lüttich

(George Simenon ist der Schöpfer des Kommissar Maigret) erwartete sie ein zweistündiger Rundgang durch eine lebhafte, charmante Stadt mit zahlreichen interessanten Zeugnissen ihrer Vergangenheit. Kleine und enge Gassen wechseln sich mit grünen Plätzen und breiten Straßen ab und sogar eine Treppe mit 374 Stufen ist mit in den Straßenplan einbezogen. Die alte Fleischhalle mit ihrer imposanten, original erhaltenen Dachkonstruktion, der fürstbischöfliche Palast mit seinen beeindruckenden Ausmaßen, ein Trinkbrunnen, bei dessen Bau nicht nur an Menschen, sondern auch an Pferde und sogar an Hunde gedacht wurde, die schöne Kathedrale, die alte Oper samt neuem Umbau, Jugendstilfassaden und nicht zuletzt die zufällige Begegnung mit Tchantchés, dem Lütticher Vetter von Tünnes und Schäl

Foto: Ulrich Burger

oder die Gebäckprobe in einer vorzüglichen Bäckerei und vieles anderes mehr ließen die Teilnehmer staunen. Den restlichen Nachmittag verbrachte jeder nach seinem Geschmack: essen, bummeln, schauen.
Als gegen 18:00 Uhr der Bus Troisdorf erreichte, war man sich einig, dass Lüttich eine wirklich interessante Stadt ist und auch, dass es sich lohnen würde, diese Stadt in 4 oder 5 Jahren noch einmal zu besuchen – wenn dann die Großbaustellen Vergangenheit sein werden. Die Stadt baut eine Straßenbahn von einem Ende zum anderen Ende der Stadt und entspr. hinderlich sind die Baustellen. Aber das Fazit blieb eindeutig: Lüttich ist eine sehenswerte, vielfältige Stadt mit überraschenden Facetten: der Besuch lohnte sich.

Artikel von: B. Bujotzek