Landtag und Brauerei – ein durchaus passendes Paar für einen Vereinsausflug

„Wir haben einen interessanten Tag mit viel Information aber auch mit viel Freude erlebt“, das sagte am Abend ein Teilnehmer der Fahrt und er bekam viel Zustimmung von seinen Mitfahrern.

Am 3. November war es endlich soweit und die schon so lange geplante Fahrt nach Düsseldorf in den Landtag konnte endlich unternommen werden. Die Landtagsabgeordnete für Troisdorf, Frau Gebauer, hatte eingeladen und wir folgten der Einladung gerne. Unsere Geschäftsführerin, Frau Heidi Eick, hatte umsichtig für einen sehr frühen Aufbruch nach Düsseldorf plädiert. So kamen wir trotz des heftigen Berufsverkehrs pünktlich am Landtag an. Das Gebäude, in einem Grundmuster aus vielen Kreisen und mit viel Glas gebaut, beeindruckte uns mit seiner Charakteristik. Zunächst wurden wir in einen -ebenfalls runden Raum- geführt und wir bekamen eine Einführung in die Geschichte des Landtags geboten, die für den einen oder anderen Mitfahrer noch interessante Details offenbarte. Nach einem anschließenden kurzen Kaffeetrinken kamen wir zu dem Höhepunkt, denn wir durften auf der Besuchertribüne der „Aktuelle Aussprache“ zum Bürgergeld beiwohnen. Alle Parteien stellten ihren Standpunkt dar und viel zu schnell verging die uns zugebilligte halbe Stunde auf der Tribüne. Eine munter-lebhafte Diskussionsrunde mit Frau Gebauer, bei der alle möglichen Probleme, auch solche die Troisdorf betreffen, angesprochen wurden, beendete unseren Besuch im Landtag. 

Unsere Weiterfahrt führte uns nach Korschenbroich zur Privatbrauerei Bolten. Diese ist stolz auf ihre Brautradition seit 1266 (!) und sie ist damit der Standort der ältesten Altbierbrauerei der Welt. Ein „diplomierter Braumeister“ wie er stolz erwähnte, führte nicht nur durch die Anlagen der Brauerei sondern erklärte mit Engagement und spürbarem Stolz die verschiedenen Stadien des Braugeschehens. „Ich habe schon viele Brauereien besichtigt aber so genau wurde das Brauen selbst nie erklärt“ war das Resümee eines Mitfahrers. Ein kleiner Imbiss schloss auch diese Besichtigung aufs allerbeste ab. Und so erreichten die Mitfahrenden schließlich wieder Troisdorf in dem Gefühl einen wirklich lohnenswerten Ausflug, einen schönen Tag, erlebt zu haben.

Sehen, erfahren und genießen. Gäste aus Heidenau in Troisdorf

Am 29. September 2022 trafen gegen 17:00 Uhr die Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins aus dem sächsischen Heidenau in Troisdorf ein. Dann ging es gleich zur offiziellen Begrüßung in das Rathaus durch Bürgermeister Alexander Biber. Das letzte Mal waren die Heidenauer 2019 in der Stadt der drei Flüsse. Es wurde also wieder Zeit für einen Besuch vom östlichen Ende Deutschlands. Der Städtepartnerschaftsverein Troisdorf mit Heinz-Peter Albrings als Vorsitzendem hatte ein intensives, abwechslungsreiches und interessantes Programm vorbereitet. Darin enthalten: Die Wünsche der Gäste aus Heidenau.

Einige Mitglieder des Troisdorfer und Heidenauer Städtepartnerschafts verein vor dem Atomium

So ging es gleich am ersten Tag um 07:00 Uhr los in Richtung Brüssel. Ein Besuch des Europaparlamentes und ein Bummel in der Brüsseler Innenstadt standen an. Gute zwei Stunden verbrachte die Gruppe in der EU-Institution und erfuhr dabei von dem Referenten des Parlaments, der sechs Sprachen fließend spricht (im europäischen Referenzrahmen für Sprachkenntnisse steht dafür die Stufe C2 – mehr geht nicht), einiges über Projekte der EU in Sachsen. Der Nachmittag war dem Tourismus vorbehalten. Ein kleiner Rundgang von der Kathedrale St. Michel durch die Galeries Staint Hubert mit der Königsgalerie, der Königinnengalerie und der Prinzengalerie von 1847 führte auf den Großen Markt. Dort erstrahlten die Häuser der Kaufmannsgilden aus der Zeit vom Anfang des 18. Jahrhunderts und das Rathaus im Schein der Herbstsonne in ihren leuchtendsten Farben, zumeist war dies Gold. Am Schluss des Rundgangs wartete das Manneken Pis, eines der beiden Wahrzeichen Brüssels, an diesem Tag sogar ohne eines seiner mehr als tausend Kostüme. Dann noch eine große Portion belgische Fritten mit Knoblauchmayo – ein Muss – dazu belgisches Bier, an Auswahl bestand kein Mangel. Dann trafen sich alle wieder am Bus, jeder hatte auch seine Tüte mit belgischen Pralinen dabei. Bei der Abfahrt folgte aber noch ein Stopp bei dem zweiten Wahrzeichen der europäischen und belgischen Hauptstadt: Dem Atomium.

An Tag 3 des Besuches gab es eine Führung durch das ehemalige Regierungsviertel in Bonn. Die Bonner Republik präsentierte sich mit der Villa Hammerschmidt, dem Palais Schaumburg, dem neuen Bundeskanzleramt, dem neuen Plenarsaal, dazu ein Blick auf das Wasserwerk und den „Langen Eugen“.  Ebenso gehörte dazu das Bundesbüdchen und das Tulpenfeld mit den Neubauten nach 1964. Den Nachmittag verbrachte die Gruppe in der Bonner Innenstadt mit einem kleinen Rundgang um das Bonner Münster. Im Kreuzgang bestaunten die Heidenauer die Jahreszahl 1784 in einer Treppenstufe eingemeißelt – bis hier stand damals das gewaltige Hochwasser in Bonn.

Ganz oben auf der Liste der Wünsche des Heidenauer Partnerstadtvereins standen Wein und Mosel. Auch dies wurde von den Freunden aus Troisdorf realisiert. An diesem Tag erfolgte aber auch eine Besichtigung des Bundesbankbunkers mit der Währungsreserve in Form von  Papiergeld zu Zeiten der Trennung Deutschlands. Ein Bummel durch die Gassen von Cochem und zum Abschluss eine Schiffsfahrt auf der Mosel mit dem Glas Wein dazu rundeten den Tag ab.  

Abschied nehmen hieß es am folgenden Morgen recht früh an der Stadthalle vor der Rückfahrt nach Sachsen. Die Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins Troisdorf wollen im September 2023 wieder zu Besuch in Heidenau sein und hatten sich bereits überlegt, dass Prag von Heidenau so weit nicht entfernt ist…

Text: Dr. Ulrich Burger

Foto: Frank Eick