On Englands greenest hills – mit dem Städtepartnerschaftsverein in Großbritannien

Am Flughafen von Manchester wartete bereits der Bus der Redcar & Cleveland Twinning
Association. Der sechstägige Besuch der Gruppe unter der Leitung von Heinz Peter Albrings
(Vorsitzender Städtepartnerschaftsverein Troisdorf) ab dem 17. Oktober 2024 hatte begonnen. Mit
dabei für die Stadt Troisdorf war auch der 1. stellvertretende Bürgermeister Erkan Zorlu. Es ging
dann zügig hinauf an die Nordseeküste nach North Yorkshire, am späten Abend waren alle in
englischen Gastfamilien oder Hotels untergebracht. Viele Mitglieder der Vereine kennen sich schon
seit vielen Jahren und freuten sich auf das Wiedersehen.
Pam Stenson und Steve Arnold vom Partnerschaftsverein in Redcar & Cleveland hatten ein sehr
abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Gleich am ersten Morgen wurde die alte Eisenerzmine
in Skinningrove besucht. Das Erz hatte einst den Reichtum der Region im Nordwesten Englands
begründet, heute nur noch Geschichte. Da die Reise in den Herbstferien stattfand, nutzen am
Vormittag die drei teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Austauschmaßnahme, um einen
Einblick in den Schulunterricht in England zu bekommen. Die vom Städtepartnerschaftsverein
Redcar & Cleveland organisierte Maßnahme war für alle Beteiligte ein interessantes und lehrreiches
Erlebnis.
Am Nachmittag statteten die Troisdorfer dem Bürgermeister des Ortes Loftus einen Besuch ab.
Stolz erläuterte Bürgermeister Michael Hodgson das kommunalpolitische System im Vereinigten
Königreich, beantwortete Fragen und führte die Gäste durch das Rathaus. In England wird der
Bürgermeister aus der Mitte des Rates für eine Amtszeit von nur einem Jahr gewählt. Am Abend
dieses Tages erfolge auch der Empfang durch den Bürgermeister von Redcar & Cleveland, Mayor
Neil Bendelow. Als Gastgeschenk übereichte ihm Heinz Peter Albrings einen von Josef Hawle
signierten Druck mit der Burg Wissem.
Der Samstag war für Ausflüge mit den Gastfamilien vorgesehen. Eine Gruppe fuhr nach York,
andere haben die Küste besucht. Aber nur einmal am Sonntag gab es dann (kurzzeitig) den für die
britischen Inseln von Besuchern vom Kontinent gefühlt ununterbrochenen Regen. Die übrigen Tage
begleitete mildes und sonniges Herbstwetter die Ausflüge. Im Maritime Museum Hartlepool
inspizierten die „Landratten“ aus Troisdorf die Fregatte HMS „Trincomalee“ aus dem Jahre 1817,
die bis heute als Museumsschiff erhalten ist. Das sehr anschauliche Museum führt Besucher in das
Leben der Seeleute der Royal Navy ein, zeigt die Umstände ihrer Unterbringung auf den Schiffen
Ihrer Majestät und versetzt jeden Besucher staunend in eine Zeit unter Segeln von vor über 200
Jahren.
Danach konnte die Gruppe im National Railway Museum in Shildon Eisenbahngeschichte pur
bestaunen. Der Abend endete mit einem Abendessen aller Gastgeber und ihren Gästen im Beisein
der beiden Bürgermeister. Es wurden dann schon Pläne für den Besuch aus der Partnerstadt Redcar
& Cleveland für das nächste Jahr geschmiedet. Wie soll das Programm aussehen und vor allem: Wie
wird des 35-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft im nächsten Jahr gefeiert werden?
Der letzte Tag vor der Abreise gehörte wieder einer typisch englischen Tradition: Dem „Afternoon
Tea“. Dazu hatte sich der Vorstand der Redcar & Cleveland Twinning Association einen besonderen
Ort ausgesucht. Eigentlich gar keinen Ort, sondern ein Boot, das auf einem der zahlreichen Kanäle
schwimmt. In Großbritannien wurden im Verlauf der industriellen Revolution in der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts unzählige Kanäle zum Transport von Rohstoffen und Gütern angelegt. In
unseren Tagen haben diese Kanäle keine wirtschaftliche Funktion mehr, hier tuckern Ausflugsboote,
Hausboote und private Boote gemächlich durch die sanfte Hügellandschaft mit ihren sattgrünen
Weiden und Wiesen. Der Kanal für die Ausflugsfahrt verlief einst in Richtung Leeds und Liverpool.
Der Start der Bootstour war in dem malerischen Ort Skipton. Bei Yorkshire Black Tea, Gebäck
(engl. scones) und Pasteten genossen alle diesen schönen Herbstnachmittag – very british!
Am frühen Dienstagmorgen hieß es dann leider wieder Abschied nehmen, aber das Wiedersehen der
Freunde von der Insel ist fest für das nächste Jahr geplant. Diese Freundschaft wird von ihren
Bürgern getragen und zeigt eindrucksvoll, wie eine Städtepartnerschaft gestaltet werden kann.


Heinz Peter Albrings, Vorsitzender Städtepartnerschaftsverein Troisdorf
Dr. Ulrich Burger, stellvertretender Vorsitzender Städtepartnerschaftsverein Troisdorf

In Troisdorf, nach Maastricht, mit der Brohltalbahn und in das Kloster Maria Laach

Ein anregendes und interessantes Programm erwartete den
Städtepartnerschaftsverein Heidenau in Sachsen bei seinem Besuch inTroisdorf am
vergangenen Wochenende. Geschichte und Kultur, Miteinander und Gemeinsamkeit.
Bürgermeister Alexander Biber und Heinz Peter Albrings, Vorsitzender des
Städtepartnerschaftsvereins Troisdorf (SPV), begrüßten sehr herzlich am Tag der
Deutschen Einheit am späten Nachmittag auf Burg Wissem in der Remise die 33
Gäste aus der Partnerstadt Heidenau. Ein geschichtsträchtiges Datum dieser 03.
Oktober 2024! Denn im nächsten Jahr besteht diese Verbindung zwischen den
Städten im Westen und im Osten Deutschlands dann schon 35 Jahre! So lange, wie
Deutschland nach dem Kalten Krieg wieder vereint ist. Im jährlichen Wechsel
besuchen sich die Freunde und Bürger aus den beiden Städten.
Am ersten Tag des Aufenthaltes in Troisdorf, die Heidenauer Gäste waren
überwiegend in Gastfamilien untergebracht, stand ein Ausflug nach Maastricht auf
dem Programm.

Hier an der Maas wurde 1992 der Vertrag von Maastricht
unterzeichnet, das vereinte Deutschland wird ein integraler Bestandteil der
Europäischen Union. Im Rahmen einer Stadtführung konnten die Gäste aus
Sachsen die südlichste Stadt der Niederlande erkunden. Dabei wurde schon schnell
klar, Holland ist allerdings nur ein kleiner Teil im Norden unseres westlichen
Nachbarlandes und die Provinz Limburg ist dann noch einmal etwas anders als der
Rest des Königreichs der Niederlande. Zumal hier auch Wein angebaut wird. Die
älteste Stadt der Niederlande mit römischen Ursprüngen (lat. Traectum ad Mosam
oder Mosae Traectum – Übergang über die Maas) hat einiges zu bieten. Bestaunt
wurden die große Buchhandlung in der ehemaligen Dominikanerkirche ebenso wie
die alte Bogenbrücke über die Maas, erbaut nach 1280. Es gab dann natürlich
Fritten in der Tüte, für einige experimentierfreudige Mitglieder der Gruppe auch mit
Erdnußbuttersoße. Gewöhnungsbedürftig, aber Reisen bildet.
Der zweite Tag führte die Gruppe dann zur Brohltalbahn / Vulkan Express. Von Brohl
ging es auf schmaler Spur bei bestem Wetter nach Engeln. Diese historische
Eisenbahnlinie verbindet den Rhein mit der Osteifel. Nach einem Fotostopp für die
Eisenbahnfreunde ging es dann weiter zum Kloster Maria Laach. Eine Führung gab
Einblicke in die Geschichte der Abtei. Besonders beeindruckend war die sehr
umfangreiche Klosterbibliothek. Genauso, wie man sich eine Bibliothek eben
vorstellt. In Maria Laach verbinden sich in einzigartiger Weise Landschaft und
Kultur. Die dreischiffige, doppelchörige Pfeilerbasilika mit zwei Querhäusern und
sechs Türmen ist das Herzstück der Klosteranlage Maria Laach und gilt als eines
der schönsten und besterhaltenen romanischen Baudenkmäler unseres Landes.
Am letzten Abend stand die Geselligkeit im Vordergrund, Eindrücke der letzten Tage
wurden bei einem gemeinsamen Abendessen auf den Spicher Höhen ausgetauscht.
Mit dabei war mit einen Grußwort auch Erkan Zorlu, erster stellvertretender
Bürgermeister von Troisdorf. Es wurden aber auch bereits Pläne für das nächste
Jahr geschmiedet. Ganz nach dem Motto: Wer keine Ziele hat, wird eben auch keine
erreichen. Im Oktober 2025 wird der SPV nach Heidenau reisen. Der Vorsitzende des
Städtepartnerschaftsvereins Heidenau Dr. Horst Alheit sprach dazu die
entsprechende Einladung aus. Es gilt dann im nächsten Jahr, die 35 Jahre seit der
Unterzeichnung der Urkunde für die Städtepartnerschaft gebührend zu begehen.
Dazu soll es auch einen Ausflug in die polnische Partnerstadt von Heidenau geben,
nach Lwowek Slaski. Auch ein Besuch von Chemnitz, Europas Kulturhauptstadt
2025 steht auf dem Programm.

Heinz Peter Albrings, Vorsitzender
Dr. Ulrich Burger Stellvertretender Vorsitzende